65. Rostocker Stummfilmnacht - Die Finanzen des Großherzogs
Am 18. Oktober 2024 findet ab 20.00 Uhr die 65. Rostocker Stummfilmnacht mit dem Film „Die Finanzen des Großherzogs“ (1924) von F.W. Murnau in der beheizten Rostocker Nikolaikirche statt. Der Film mit deutschen Zwischentiteln wird musikalisch von Philipp Wisotzki begleitet.
Großherzog Ramon (Harry Liedtke), der Herrscher eines Zwergenstaates,
ist hoch verschuldet. Auf der Suche nach Finanzieller Hilfe lernt er
die reiche Großfürstin Olga (Mady Christians) kennen und verliebt sich in sie.
Eine Verbindung mit Olga könnte seine Finanziellen Probleme auf einen Schlag lösen, aber sie soll aus Staatsräson eine Zweckehe eingehen -
mit einem Mann, den sie abstoßend findet.
Nebenbei droht in Ramons Reich eine Revolution auszubrechen.
Die Komödie zeigt auf amüsante Weise, welche Anstrengungen und Turbulenzen zu überwinden sind, um das drohende Unheil abzuwenden.
Die Finanzen des Großherzogs ist die einzige Komödie unter F. W. Murnaus Werken und stellte für den als melancholischer
Denker geltenden Regisseur ein Experiment dar.
Drehort waren die Messter-Ateliers Berlin-Tempelhof und die Ufa-Ateliers Neubabelsberg, das heutige Studio Babelsberg in Potsdam.
Die Außenaufnahmen fanden an der Adria in Spalato, Cattaro, Zara, auf der Insel Arbe und auf den Freigeländen der Ufa-Ateliers Neubabelsberg statt, wo u. a. das Schloss als große Außenkulisse errichtet wurde (vgl. F.-W.-Murnau-Stiftung).
Die Karten zur Rostocker Stummfilmnacht kosten 12.00 und ermäßigt 8.00 EUR (Schüler, Studenten, Rentner, Schwerbehinderte)
Vier Mal im Jahr lädt Juni Media zur Rostocker Stummfilmnacht in die Nikolaikirche Rostock ein. Die erste Stummfilmnacht fand am 18. November 2006 statt und war Auftakt eines inzwischen fest etablierten Events in der Rostocker Veranstaltungsszene. Die Filmauswahl reicht von Klassikern wie „Nosferatu“ über „Metropolis“ bis hin zu „Der Pilger“. Aber auch moderne Werke wie „The Artist“ finden Platz zur Vorführung.
Live-Musik
Fest zur Veranstaltung gehört die Live-Orgelmusik von Dirk Wüstenberg. Mit Kreativität und Begeisterung bereitet der Organist die eigens für die Stummfilme zusammengestellten und zum Teil selbst komponierten Musikstücke vor. Damit wird jeder Abend in der Rostocker Nikolaikirche etwas Einzigartiges. Schon durch den Veranstaltungsort wird dem Abend Erhabenheit verliehen: Die zur Eventkirche umfunktionierte Nikolaikirche bietet eine ganz besondere Umgebung. Zwischen den Mauern des ehemaligen Gotteshauses herrscht eine ganz besondere Akustik, die Sie auf eine Reise in die frühe Filmkunst mitnehmen wird.
Eine Reise zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts
Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts begannen die ersten Pioniere mit bewegten Bildern zu experimentieren. Niemand ahnte, welch großen Erfolg das Medium Film feiern würde. Der erste Film erscheint uns heute recht unspektakulär: ein Zug fährt in einen Bahnhof ein. Für die Menschen 1895 war das jedoch unglaublich und erschreckend. Diesem Film folgten kurze Szenen aus dem Alltag der Menschen und bald wurden mit Filmen auch Geschichten erzählt. Von Anfang an war der Besuch einer Filmvorführung – anfangs noch in Varieté Theatern oder auf Jahrmärkten – etwas ganz Besonderes. Auch früher wurden die Filme häufig mit Live-Musik begleitet.
Lassen Sie sich entführen in die Zeit, als der Film noch eine besondere Neuheit war. Bestaunen Sie die opulenten Gesten und Mimiken der Schauspieler, an die damals noch ganz andere Anforderungen gestellt wurden.